Mittwoch · 26.06.2024 · 18:00 Uhr
Dr. Florian Knauß (Staatliche Antikensammlungen und Glyptothek München)
Zentren persischer Macht – Residenzen der Achämeniden in Aserbaidschan und Georgien
Neuere Forschungen in den Kaukasusrepubliken haben unser Bild des Achämenidenreiches tiefgreifend verändert. In den vergangenen 30 Jahren machten Ausgrabungen und Lesefunde in Aserbaidschan und Georgien deutlich, dass diese Region seit dem ausgehenden 6. Jahrhundert v. Chr. unter persischer Herrschaft stand.
Im Vergleich zu anderen Teilen des Weltreiches begegnet uns südlich der Kaukasushauptkette eine Fülle von Kleinfunden und Bauwerken, die erkennbar achämenidischen Vorbildern folgen. In dieser an Bodenschätzen und fruchtbaren Ackerflächen reichen Region wurden persische Einflüsse auf vielen Gebieten aufgenommen, was eindrucksvolle und nachhaltige Spuren im lokalen Kunsthandwerk hinterließ.
Überraschend ist ferner die bemerkenswerte Dichte genuin persischer Monumentalbauten, etwa auf dem Gurban Tepe bei Karacamirli in Aserbaidschan, wo sich die Residenz eines achämenidischen Statthalters befand. Solche Bauten werfen ein ganz neues Licht insbesondere auf die Herrschaft des Großkönigs Xerxes I. (486–465 v. Chr.). Die Konsolidierungspolitik dieses Herrschers unmittelbar nach den epochalen Niederlagen gegen die Griechen bei Salamis und Platää 480/479 v. Chr. erscheint sinnvoll und konsequent – anders als es griechische Autoren anklingen lassen.
Die Dauerausstellung des krm ist am 26.06.2024 bis zum Beginn des Vortrages geöffnet. Eine Anmeldung zur Veranstaltung ist nicht erforderlich.
Das Plakat zur Veranstaltung finden Sie hier