Kult und Religion spielten im Alltagsleben im Römischen Reich eine äußerst wichtige Rolle. Daher trifft man bei archäologischen Untersuchungen in den unterschiedlichsten römischen Siedlungen in den Provinzen auch immer wieder auf Zeugnisse der verschiedensten Götterkulte. Hierbei handelte es sich aber nicht nur um die von den Römern mitgebrachten Gottheiten, die im Laufe der Expansion Einzug in die eroberten Gebiete gehalten hatten, sondern auch um einheimische Götter, die meist unter römischem Etikett weiter verehrt wurden. Im Rahmen dieser so genannten „interpretatio romana“ wurden auch in den Nordprovinzen des Reiches, zu denen unsere Region gehörte, die keltischen und germanischen Götter mit römischen Pendants gleichgesetzt. Manchmal hat sich dabei der ursprüngliche Name in Form von „nichtrömischen“ Beinamen erhalten. Oft verraten aber nur relativ kleine Details in den Darstellungen und den Inschriften, ob sich eine römische oder eine lokale Gottheit hinter einer Weihung „verbirgt“.
Der Vortrag versucht die verschiedenen Aspekte dieses Themas anhand einiger Beispiele aus den Provinzen „Germania Superior“ und der „Gallia Belgica“ zu beleuchten. Daneben werden aber auch Zeugnisse östlicher Kulte angesprochen, wie z.B. des Mithraskults, der auch hier weit verbreitet war oder des frühen Christentums.
Wo: Um 11 Uhr im Donnersberghaus, Oberstr. 4, Dannenfels