Das über 7000 Jahre alte jungsteinzeitliche Feuersteinbergwerk von Arnhofen ist eines der bedeutendsten Bodendenkmäler Deutschlands. Bei den Ausgrabungen der Kreisarchäologie Kelheim, die in den Jahren 1998 bis 2009 in verschiedenen Kampagnen stattfanden, wurden über 650 Bergbauschächte wissenschaftlich untersucht. Seither gab es neben einer Dissertation an der Universität von Köln zahlreiche weitere Aufsätze und Vorträge, die sich mit den daraus neu gewonnenen Erkenntnissen beschäftigten. Dabei ging es großteils um die Bedeutung, die der Arnhofener Feuerstein weit über die Region hinaus besaß, um seine Verbreitung, seinen Einfluss auf die sozialen Strukturen der jungsteinzeitlichen Gemeinschaften und auch die handwerklichen Aspekte seiner Verwendung als Werkzeug und Waffe.
Der Vortrag des Referenten, dem die technische Leitung der Ausgrabungen oblag, führt dagegen zurück zur manchmal schweißtreibenden, manchmal fröstelnd machenden Tätigkeit vor Ort in der Kiesgrube, zu der Auseinandersetzung mit den instabilen Schotterböden, in die die Abbauschächte eingetieft worden waren. Teils mit dem Einsatz von Baggern, teils mit akribischer feiner Handarbeit gelang es, viele Spuren zu entdecken, die der neolithische Bergmann hinterlassen hat. Abdrücke von Gezähe, so nennt man das Werkzeug im Bergbau, vermittelten gelegentlich den Eindruck, man sei live dabei auf der Suche nach dem „Stahl der Steinzeit“. Aus dem umfangreichen Archiv mit über 8000 Fotos wurden Beispiele ausgewählt, die zeigen, nach welchen Regeln und Fragestellungen diese archäologisch singuläre Ausgrabung ablief und welches die Methoden sind, mit denen die Befunde für die Nachwelt dokumentarisch erhalten werden.
Uhrzeit: 20.00 Uhr
Referent: Klaus Eisele, Kelheim
Veranstalter: DOLINA – Ges. für Landeskunde e.V. und Archäologisches Museum der Stadt Kelheim
Preis: 3,00 €/Person. Eintritt für Dolina-Mitglieder frei!
Fotos: Kreisarchäologie Kelheim