Krieg und Frieden – Konfliktarchäologie an Rhein und Neckar

Die Vergangenheit kennt zahlreiche Hochkulturen, die von Wohlstand und Frieden in Not und Krieg abgeglitten sind. Kriegerische Auseinandersetzungen prägen das Schicksal vieler Generationen und verursachen weltweit unfassbare Tragödien. Die Ausstellung „Krieg und Frieden – Konfliktarchäologie an Rhein und Neckar“ spannt den inhaltlichen Bogen vom Menschen-, Vieh- und Landraub der Jungsteinzeit bis hin zum hochgerüsteten Maschinenkrieg der Moderne. Mit den Methoden und Fragestellungen der noch jungen Fachrichtung Konfliktarchäologie geht es auf eine Spurensuche nach verhängnisvollen Kipppunkten der Geschichte.

Ein solcher Wendepunkt jährt sich im September 2022 zum 400sten Mal und ist
Beweggrund für die Ausstellung: die erste große Zerstörung Heidelbergs durch
bayerische Truppen zu Beginn des Dreißigjährigen Kriegs. Archäologische Funde aus
den Stellungen der Angreifer und aus der belagerten Altstadt dokumentieren den
Alltag in einer Zeit des Schreckens. Die Ausstellung zeigt neben diesem bedeutenden
Fundkomplex viele weitere archäologische Zeugnisse kriegerischer
Auseinandersetzung. Es ist eine berührende und tiefgreifende Schau, die den
fortwährenden Wunsch nach Frieden bekräftigt.
Die Ausstellung „Krieg und Frieden“ entsteht in Kooperation mit dem Landesamt für
Denkmalpflege Baden-Württemberg und ist Partnerprogramm vom Netzwerk Museen
2022/23 „Der Rhein“.

Online-Vortagsreihe startet bereits am 04. Mai 2022
Im Vorfeld der Ausstellung „Krieg und Frieden“ veranstalten das Kurpfälzische Museum
und der Förderkreis Archäologie in Baden e.V. eine sechsteilige Vortragsreihe. Experten
beleuchten das Ausstellungsthema aus verschiedenen Perspektiven.

Programm Vortragsreihe „Krieg und Frieden“

04.05.2022
Konfliktarchäologie an Rhein und Neckar
Dr. Jonathan Scheschkewitz (Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg)

18.05.2022
Kriegereliten? Reiten, Fahren und Bewaffnung bei den Kelten
Dr. Leif Hansen (Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg)

08.06.2022
Von Dieben, Räubern und Wegelagerern: (Alltags-)Kriminalität im Römischen
Reich
Prof. Dr. Christian Witschel (Alte Geschichte der Universität Heidelberg)

06.07.2022
Vom Kampf auf Leben und Tod zur triumphalen Prozession. Pfalzgraf Friedrich
der Siegreiche, die Schlacht von Seckenheim (1462) und ihre Erinnerung
Prof. Dr. Jörg Peltzer (Vergleichende Landesgeschichte Universität Heidelberg)

03.08.2021
Denkmäler der Unkultur: Bunker und Bomben in Südbaden
Dr. Bertram Jenisch (Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg)

14.09.2022
Die Belagerung Heidelbergs 1622 – Historisches Ereignis und archäologischer
Befund
Dr. Tobias Schöneweis (Kurpfälzisches Museum Heidelberg)

Die Vorträge finden jeweils mittwochs um 19 Uhr als Zoommeeting statt. Die
Zugangsdaten gibt es ab Mai mit Anmeldung.
Kontakt/Anmeldung: kurpfaelzischesmuseum@heidelberg.de und Tel. 06221 5834010
Weitere Information auf www.museum.heidelberg.de (Ausstellungsvorschau „Krieg und Frieden“)

Bildunterschrift: Titelmotiv der Ausstellung zeigt die keltische Reiterfigur von Unlingen vor der Zerstörung Heidelbergs durch französische Truppen im Jahr 1689 (Gemälde von 1868, Museum Stadt Weinheim)