Der Kult des Mithras gehörte zu den populärsten Religionen der römischen Kaiserzeit und erfreute sich vor allem in den Grenzregionen entlang von Rhein und Donau großer Beliebtheit. Da keine ausführlichen Kultsatzungen überliefert sind, die die Theologie des Mithras fassbar machen, ist vor allem auf archäologische Zeugnisse, Inschriften sowie gelegentliche schriftliche Zeugnisse zurückzugreifen.
Auf dieser Grundlage entwirft Peter Herz folgendes Bild: Beim Mithraismus handelte sich um einen Mysterienkult, der in kleinen lokalen Einzelgemeinden organisiert war und in dem die Gläubigen über eine Abfolge von Weihestufen zum obersten Rang eines „Vaters“ (pater) aufsteigen konnten. Mithras wurde von den Gläubigen sehr oft zusammen mit dem Sonnengott angerufen, d. h. es war ein Kult, der sich an der Verehrung der Sonne und der Gestirne orientierte. Der Kult existierte nicht isoliert, sondern Mithras stand in Konkurrenz zu einer Reihe von anderen orientalischen Gottheiten, etwa zum Christentum.
Referent: Prof. em. Dr. Peter Herz (Universität Regensburg)
Veranstaltungsort: kelten römer museum manching
Beginn: 18.00 Uhr