Was haben ein Erdbeben im kaiserzeitlichen Kleinasien, eine Statuen-Basis im Archäologischen Nationalmuseum von Neapel und die mythische Gründung des makedonischen Königreichs im 8. Jahrhundert v. Chr. miteinander zu tun?Auf den ersten Blick nicht viel, doch eine genauere Betrachtung offenbart spannende Querverbindungen.
Im Jahr 17 n. Chr. ereignete sich im westkleinasiatischen Hermos-Tal ein verheerendes Erdbeben, von dem auch die kleine Stadt Apollonis, in der Nähe von Pergamon gelegen, zerstört wurde. Kaiser Tiberius, eigentlich nicht für seine Freigiebigkeit bekannt, gewährte großzügige Wiederaufbauhilfen. Der Vortrag zeigt, wie die Bürger von Apollonis auf einem Ehrenmonument für Tiberius ein bisher unbekanntes Symbol des makedonischen Königtums nutzten, um ihrer Dankbarkeit für den Kaiser Ausdruck zu verleihen und zugleich auf eigene ruhmreiche Traditionen zu verweisen. Daran wird erkennbar, dass in einer experimentellen Frühphase der griechisch-römischen Kunst Nationalstolz, lokale Alleinstellungsmerkmale und Kaisertreue zu neuen Mischformen führten, die der Natur und dem Wesen des neuen Kaiserreichs gerecht zu werden versuchten.
Referent: Prof. Dr. Frank Daubner (Universität Trier)
Der Vortrag ist kostenfrei! Beginn: 18.00 Uhr
Die Dauerausstellung des kelten römer museums ist bis zum Beginn des Vortrages geöffnet.
Veranstaltungsort
kelten römer museum manching
Im Erlet 2
85077 Manching
Tel.: 08459/32373-0
E-Mail: info@museum-manchinmg.de