Was ist die Pest? Wo liegen die ältesten Nachweise? Wie sind die überlieferten Ausbrüche zu werten? Wie gingen die Menschen mit dieser Gefahr um? Was taten Ärzte, Politiker und Geistliche im Angesicht der existenziellen Krisen? Und: Welche Auswirkungen hatte die Seuche auf Religion, Wirtschaft, Kunst und Gesellschaft?
Stefan Leenen entführt die Zuhörer auf eine Reise durch die dramatische und faszinierende Geschichte der Pest und stellt auch die archäologischen Relikte dieser unheilvollen Krankheit vor. Sein Vortrag beginnt in der Steinzeit, um über den ersten gut überlieferten Ausbruch im 6. Jahrhundert n. Chr. zunächst bis zum berüchtigten „Schwarzen Tod“ zu führen, dem im 14. Jahrhundert ein großer Teil der europäischen Bevölkerung zum Opfer fiel. Über die nächsten Jahrhunderte war die Pest ein steter Begleiter der Menschen. Sie suchte nahezu jede Generation unbarmherzig heim. Aus der völlig unerwarteten Katastrophe war nun eine ständige Bedrohung geworden, die jederzeit tödliche Wirklichkeit werden konnte.
Im 18. Jahrhundert verschwand die Pest weitgehend aus Europa, um kurz vor 1900 ein weiteres Mal weltweit Angst und Schrecken zu verbreiten. Auch heute ist das tödliche Potenzial der Krankheit noch immer vorhanden, wie 2017 der jüngste, vergleichsweise glimpflich verlaufene Ausbruch auf Madagaskar gezeigt hat.
Referent: Dr. Stefan Leenen (LWL-Museum für Archäologie, Herne)
Beginn: 18.00 Uhr
Der Vortrag ist kostenfrei!
Die Dauerausstellung des kelten römer museums ist bis zum Beginn des Vortrages geöffnet.