Am 27. März 2019 besuchte der preisgekrönte Künstler David Macualay (Vermont/USA) das kelten römer museum manching. Abends hielt er einen vielbeachteten Vortrag über sein publizistisches Œuvre, für das er vielfach ausgezeichnet wurde, unter anderem mit den Deutschen Jugendliteraturpreis. Auf unnachahmlich humorvolle Art und Weise berichtete Macaulay über seine ersten Schritte als Grafiker und Autor in den frühen 1970er Jahren bis hin zu aktuellen Buchprojekten. Ein Schwerpunkt bildete sein „Motel der Mysterien“ von 1979, das ein archäologisches Szenario der Zukunft beschreibt.
Bereits am Vormittag bot David Macaulay einen Zeichenkurs für das Kunst-Additum der Q11 und den Kunstförderkurs „fit for art“ vom Schyren-Gymnasium Pfaffenhofen an. Unter Macaulays Anleitung schufen die Schülerinnen und Schüler mit sichtlicher Freude Zeichnungen in Kohle auf Papier. Um sich in das Material einzufinden und vertraute Sehgewohnheiten zu brechen, zeichneten die Teilnehmer zunächst ihre eigenen Schuhe aus ganz ungewöhnlichen Perspektiven. Abschließend fertigten sie Zeichnungen von Funden aus keltischer und römischer Zeit an und ließen dabei ein beeindruckendes Gespür für die archäologischen Objekte erkennen.
Die ausdrucksstarken Ergebnisse sind noch bis Sonntag, den 21. Juli 2019, in der neuen Studioausstellung „Die Kunst des Zeichnens“ im kelten römer museum zu besichtigen. Neben den Schüler-Werken präsentiert das Museum auch einen neuen „Macaulay“, für den die berühmten Achsnägel mit Raubvogelköpfen aus der Keltenstadt von Manching Modell standen.
Abgerundet wird die Ausstellung durch einen Überblick über Macaulays Kinder- und Jugendbücher sowie sein „Motel der Mysterien“. Die Grafik-Novelle widmet sich den fiktiven Ausgrabungen von Howard Carson, der im 5. Jahrtausend nach (!) Christus eine vermeintliche Kult- und Grabstätte der untergegangenen Yankee-Kultur entdeckt. Der Archäologe kann sein Glück kaum fassen, als er auf ein ungestörtes Grab stößt, das noch mit einem „Do not disturb“-Siegel verschlossen ist. Drei Funde aus Carsons Grabungen haben ihren Weg sogar in die Studioausstellung des kelten römer museums gefunden.