Im Rahmen des Europäischen Kulturerbejahres 2018 / „Sharing Heritage“
Der Rhein bestimmte von jeher die gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung des Rheinlandes. Bereits in vorgeschichtlicher Zeit eine bedeutende Verkehrsachse, sorgte er für die Vermittlung kultureller Einflüsse aus weit entfernten Regionen. Im Laufe seiner wechselvollen Geschichte diente der Fluss aber nicht nur als Handelsweg sondern war zugleich Bevölkerungsmagnet, mitunter sogar Grenze. Ein Blick in die spätkeltische Epoche und die Zeit der römischen Eroberung offenbart all jene Prozesse und gesellschaftlichen Dynamiken, welche die Geschicke des Rheinlandes bis heute bestimmen. Von der Entstehung erster zentraler Siedlungen mit weitreichenden Kontakten bis in das heutige Donaugebiet über wirtschaftlichen Strukturwandel und die Anpassung des Menschen an eben diese veränderten Bedingungen – vor allem das 1. Jahrhundert v. Chr. ist sicher eines der spannendsten Kapitel in der Historie der Region. Mit der Eroberung Galliens durch Iulius Caesar berührt dieses sogar ein Stück Weltgeschichte und stellt damit zugleich eine der wohl größten Herausforderungen an die Archäologie. Wie vertrauenswürdig ist Caesars Kriegsbericht De bello Gallico wirklich? Gibt er die Geschehnisse historisch korrekt wieder oder entlarven die Bodenfunde seinen Bericht als politische Propagandaschrift? Wer waren die Menschen, die der römische Prokonsul im Rheinland antraf? Und welche Rolle spielten eigentlich die Zuwanderer, die sich dort am Übergang von der keltischen zur römischen Zeit ansiedelten? Von Innovationen, Migrationen und Eroberern – der Vortrag berührt eine Vielzahl aktueller gesellschaftlicher Fragen, auf die vielleicht unsere eigene Geschichte eine Antwort geben kann.
Prof. Dr. Sabine Hornung, Universität des Saarlandes
19.15 Uhr
Eintritt frei
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