Im 13. Jahrhundert vor Christus ändern sich in Süddeutschland scheinbar schlagartig die Bestattungssitten: Die Toten werden beinahe ausnahmslos verbrannt, ihre sterblichen Überreste in Urnen der Erde anvertraut. Die oft mehrere hundert Gräber umfassenden großen Friedhöfe der Zeit zwischen 1200 und 800 v. Chr. haben ihr die Bezeichnung Urnenfelderzeit eingebracht. Die archäologischen Hinterlassenschaften dieser Epoche sind in Ostbayern zahlreich vertreten.
Sie stellt die Endphase der bronzezeitlichen Kulturentwicklung in Süddeutschland dar. Ihr Beginn ist mit wichtigen technischen Neuerungen verbunden und lässt deutlicher als in der vorhergehenden mittleren Bronzezeit soziale Differenzierung erkennen. Während des gesamten Zeitraumes sind weitreichende überregionale Kontakte fassbar. Die Ergebnisse von Ausgrabungen der letzten 30 Jahre in Ostbayern haben ein umfassendes Bild dieses Zeitabschnitts entstehen lassen. Der Vortrag versucht anhand dieser Ergebnisse den derzeitigen Kenntnisstand zusammenzufassen. Er soll den Blick über die typischen Bestattungssitten hinaus lenken und mit Erkenntnissen über Siedlungs- und Gebäudeformen, Wirtschaftsweise und Hinweisen auf Glaubensvorstellungen der damaligen Menschen ergänzen.
Uhrzeit: 20.00 Uhr
Referent: Dr. Joachim Zuber, Kreisarchäologie Kelheim
Preis: 4,00 €/Person