Geboren aus Erde, Wasser und Feuer – steinzeitliche Keramik im Experiment

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Seit rund 7500 Jahren gehört Keramik zum Alltag der Menschen in Bayern. Dabei ist eine gewaltige Entwicklung von den frühen handgeformten Einzelstücken über die Massenware der Römerzeit bis hin zu den industriell erzeugten High-Tech-Produkten des 21. Jahrhunderts zu erkennen. Die Töpferei ist somit eines der ältesten und erfolgreichsten Handwerke der Menschheitsgeschichte. Auch wenn Keramik nur durch das Zusammenwirken der drei natürlichen Elemente Erde, Wasser und Feuer entsteht, handelt es sich doch um einen der frühesten „Kunststoffe“.
Wir kehren im Kurs zu den Anfängen dieser Technologie während der jüngeren Steinzeit zurück (ca. 5500–2200 v. Chr.). Viele Abschnitte dieser Zeit werden in der archäologischen Forschung sogar nach charakteristischen Töpfereiprodukten benannt, etwa die Linienbandkeramische Kultur oder die Glockenbecherkultur. Gefäße wurden damals meist von den einzelnen Haushalten selbst hergestellt, sodass Kenntnisse der Töpferei weit verbreitet waren. Zeitweise reduzierte man sich auf ausgesprochen schlichte, doch technisch perfektionierte Gefäße, in anderen Phasen wieder schwang sich die Töpferei zu höchsten handwerklichen und ästhetischen Leistungen empor.
Begleitet von kurzen Einführungsvorträgen werden alle Schritte der Gefäßherstellung zusammen mit dem Archäologen Dr. Joachim Pechtl praktisch nachvollzogen. Die Teilnehmer fertigen nach steinzeitlichen Vorbildern jeweils ihr individuelles Werkstück, wobei es darauf ankommt, Material, Form und Technik möglichst nahe am Original aufeinander abzustimmen. Hier beginnt das Experiment, denn es wird weder der industriell gemischte „Schulton“ verwendet noch kommt der moderne Elektrobrennofen zum Einsatz. Töpfern wird so zum Erlebnis – und auch wenn Scheitern zum Experiment gehören kann, kommen wir dem Erfolgsrezept der steinzeitlichen Keramik doch auf die Schliche.
Am ersten Tag werden die Töpfermasse aus Lehm und Zuschlagstoffen, der so genannten Magerung gemischt, das Gefäß geformt und gegebenenfalls die Oberfläche bearbeitet sowie verziert. Am zweiten Tag können die nun getrockneten Rohlinge nachbearbeitet werden, bevor der Brand im Holzfeuer erfolgt. Da für das Brennen gutes Wetter notwendig ist, muss der Termin notfalls kurzfristig auf den Ausweichtermin verlegt werden.

Uhrzeit: 9.30 – 16.00 Uhr
Alternativtermin: 13. Mai 2017 (Info’s im Museum)
Treffpunkt: Foyer
Mitbringen: töpfertaugliche Kleidung und keine Angst vor Dreck, Matsch und Gestank
Anmeldung: bis 21. April 2017 unter museumswerkstatt@museum-manching.de
Geeignet ab 14 Jahren. 4 bis max. 16 Teilnehmer
Kursgebühr 70 € (inkl. Material und Museumseintritt)