Befestigte Höhensiedlungen oder Burgen stellen zwischen Karpaten und den Mittelgebirgen seit der Frühbronzezeit zu Beginn des 2. Jahrtausends v. Cr. ein neues Phänomen dar. Dabei manifestieren die mit starken Mauern befestigten Siedlungen ein eminentes Schutzbedürfnis, zugleich sind sie Machtbasen, von denen aus Territorien und Verkehrswege kontrolliert werden konnten. In einem neuen Forschungsschwerpunkt werden im Rahmen der hessischen der Landesoffensive zur Entwicklung wissenschaftlich-ökonomischer Exzellenz (LOEWE) in einem interdisziplinären Team aus Archäologen, Mittelalterhistorikern und Soziologen der Goethe-Universität Frankfurt in Kooperation mit der Römisch Germanischen Kommission des Deutschen Archäologischen Instituts, bronzezeitliche Burgen zwischen Taunus und Karpaten einer neuen Bewertung unterzogen. Dabei stehen das Phänomen des bronzezeitlichen Burgenbaus wie auch die strukturellen Grundlagen im Vergleich zur frühmittelalterlichen Burg im 2. Jahrtausend v. Chr. im Vordergrund.
Das Nördlinger Ries zählt mit seinen spätbronzezeitlichen Burgen und Befestigungen der Urnenfelderkultur wie auf dem Hesselberg oder auf dem Ipf, zu den Kernlandschaften des mitteleuropäischen Burgenbaus. Auf dem Ipf entwickelt sich auf den Grundlagen der mächtigen Befestigungen der späten Bronzezeit schließlich der frühkeltische Fürstensitz.
Referent: R. Krause
Wo: Altes Rathaus, Schranne, Bopfingen ab 19 Uhr