Im Rahmen einer archäologischen Fachtagung wird im Kursaal des Kurhaushotels in Bad Salzhausen ein öffentlicher Abendvortrag angeboten.
Referentin: Dr. habil. Barbara Armbruster (Toulouse)
Gold ist ein faszinierendes Material, das seit Beginn der Metallurgie im Europa des 3. vorchristlichen Jahrtausends für Schmuck und Sakralgerät Verwendung findet. Geschätzt wird es seit jeher wegen seiner Sonnenfarbe, seinem Glanz, seiner besonderen Werkstoffeigenschaften und seiner Resistenz gegen äußere Einflüsse. Aufgrund seiner besonderen Eigenschaften wird das Edelmetall oft mit Ewigkeit, Fruchtbarkeit, Magie und Macht in Verbindung gebracht.
Der Vortrag behandelt Fragen sowohl der Gestaltung und Herstellungstechniken als auch der praktischen und der sozialen Funktion eisenzeitlicher Meisterwerke der Goldschmiedekunst. Anhand ausgewählter Beispiele von Schmuck, Gefäßen und verzierten Waffen aus dem keltischen Europa wird ein Bild dieses uralten und gleichzeitig hoch entwickelten Handwerks entworfen. Dabei wird auch die soziale und rituelle Funktion von Goldartefakten als Prestige- oder Kultobjekte und als Symbole der Macht berücksichtigt. Verarbeitungsspuren an den Edelmetallerzeugnissen selbst und einige sehr seltene Werkzeugfunde geben Auskunft über Goldschmiedewerkstätten, über die raffinierten Herstellungsverfahren der frühen Handwerker und über deren Spezialisierung. Der Vortrag basiert auf einem interdisziplinären Forschungsansatz, der Informationen aus Archäologie, Ethnologie, experimenteller Archäologie und Ikonographie, sowie aus Materialkunde und Archäometrie verknüpft.
Dr. habil Barbara Armbruster ist wissenschaftliche Direktorin am französischen Centre National de la Recherche Scientifique an der Universität Toulouse. Die gebürtige Deutsche ist Archäologin und gelernte Goldschmiedin und beschäftigt sich seit Jahren ethnographisch und experimentalarchäologisch mit Herstellungstechnologien prähistorischer Goldfunde. Studienobjekte waren unter anderem skythische Goldfunde sowie eisenzeitliche Goldobjekte.
Der öffentliche Abendvortrag ist in eine archäologische Fachtagung eingebunden. Die „Arbeitsgemeinschaft Eisenzeit“ tagt vom 03. bis 06. Oktober in Bad Salzhausen. Die Tagung findet auf Einladung des Forschungszentrums der “Keltenwelt am Glauberg”, Dezentrales Landesmuseum der hessenARCHÄOLOGIE, unter der Schirmherrschaft von Eva Kühne-Hörmann, Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst, statt. In insgesamt 23 Vorträgen werden WissenschaftlerInnen aus neun Ländern das Tagungsthema „KunstHandWerk“ in der vorrömischen Eisenzeit beleuchten.
Ort: Kurhaushotel Nidda-Bad Salzhausen, Kursaal
Beginn: 20:00 Uhr
Eintritt: frei